Die bauliche Nachverdichtung ermöglicht die bereits versigelten Flächen eines bestehenden Parkdecks effizienter zu nutzen, um mehr Wohn-, Arbeits- und Nutzraum zu realisieren und einen gezielt sparsamen und bewussten Umgang mit den Flächenressourcen umzusetzen. Die Außenkante des Quartiers wird durch die neue Bebauung ergänzt, der Straßenraum präziser gefasst und 2 Ebenen definiert, die in der steilen Topografie den Übergang zwischen Quartiersaußen- und Quartiersinnenraum qualitativ gestalten. Das städtebauliche Grundkonzept wird konsequent durch die gezielte Verwendung eines verdichteten Bautypus mit Laubengang umgesetzt. Das gesamte Ensemble basiert auf einem effizienten und flexiblen Konstruktionsraster. Aus einem gemeinsamen Sockel in massiver Bauweise, der die Verhältnisse mit der Topografie des Ortes mediiert, entwickelt sich ein Ensemble aus drei Baukörpern, welches mit einer modularen hybriden Holz-Beton-Fertigteilkonstruktion, basierend auf einem System von vorfabrizierten Holzraummodulen hergestellt wird. Diese gliedern sich rund um einen Innenhof und sind von hier aus durch Laubengänge erschlossen, die vor allem die Begegnung und die Kommunikation födern.
Die Wohnungstypen sind in Größe und Struktur unterschiedlich und ermöglichen flexible Einteilungen. Alle Wohnräume sind durchgehend, bieten eine beidseitige Belichtung und Durchlüftung mit abgetrennten Schlafräumen oder Arbeitsbereichen. Voraussetzung ist eine klar definierte Installationsschicht, an die die Küchen und Nasszellen angedockt sind. Die Stapelung der gleichen Wohntypen ist essentiell für eine effiziente Leitungsführung und einen optimierten Schallschutz. Zusätzliche Wohntypologien bilden die zweigeschossigen Atelierwohnungen und Coworking Spaces am EG. Der Zugang zum Café, Bioladen, Reparaturwerkstatt und Kiosk am EG ist auch von der Straße aus direkt möglich. Ein vorgestelltes Gerüst mit Balkonen und Loggien für alle Wohnungen interpretiert das für die Architektur der Siedlung identitätsprägende Thema der durchgehenden Balkonflächen neu. Die Außenbereiche können durch Pflanzkübel oder durch Rankpflanzen vom Garten aus begrünt werden und bilden eine grüne Schwelle zu den Außenräumen im Quartier. Sie wirken als baulicher Sonnenschutz und dienen für ein verbessertes Raumklima.
Der Innenhof ist durch viel Grün mit hohem ökologischem Wert geprägt. Neben großzügige Flächen für Aktivitäten wie Sport, Spiel und Erholung sind Gemeinschaftsgärten geplant, die identitätsstiftende Freiraumgestaltung bereichern. Durch das Pflanzen von heimischen Stauden, Blumen und Gräsern wird die Förderung der Biodiversität unterstützt. Obstbäume (Äpfel, Kirschen etc.) zum gemeinschaftlichen Ernten sind in lockerer Anordnung in die Wiesenzonen eingestreut und prägen den Raum durch ein blütenreiches Ambiente. Flächen für Regenrückhaltung sind aufgrund der geringen Versiegelung gewährleistet. Sauberes Regenwasser versickert vor Ort und kommt so der nachhaltigen Regenwasserbewirtschaftung zugute. Die entstehenden Kaltluftströme aus dem angrenzenden offenen Landschaftsraum fließen zwischen der offenen Bebauung hindurch und sorgen für ausreichenden Luftaustausch.